Jul 29
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Wissen
Jul 29, 2022
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Wissen
Sie bilden die Grundlage unserer gesamten Zellstruktur. Mehr noch: Ohne sie könnte unser Körper überhaupt nicht existieren. Wenn das mal nicht eine Ansage ist. Liest sich zwar gut, aber im Alltag macht sich wohl kaum einer tiefere Gedanken dahingehend.
Die Grundlage unserer gesamten Zellstruktur, das bedeutet: Proteine sollten als Basis unserer Ernährung vollwertig und vor allem in guter Qualität bereitgestellt sein. Und das sogar am Besten rund um die Uhr.
Proteine sind die Betriebsstoffe aller Organismen und sorgen dafür, dass unser Stoffwechsel gut funktioniert. So unterstützen sie eine vielzahl an Funktionen, für welche sie entsprechend aufgebaut sind:
Da jede einzelne Körperzelle aus Proteinen besteht, übernehmen Proteine eine Vielzahl an Funktionen im menschlichen Körper. Sie sind Bausteine beispielsweise von Sehnen, Knochen, Knorpeln und Muskeln.
Fehlen bestimmte essentielle Bausteine von Proteinen, könnten unser gesamtes Immunsystem, inklusive Haut und Hormonsystem, nicht mehr optimal funktionieren.
Sie sind die Bausteine der Proteine.
Da es so viele verschiedene Aufgaben von Eiweißen gibt, sind sie auch in ihrem individuellen Aufbau unterschiedlich. Dabei bezeichnet man die einzelnen Bausteine ganz allgemein als Aminosäuren.
(By the Way: Ein Phenylalanin-Mangel, der durch Fehlernährung oder lang anhaltenden Stress ausgelöst wird, kann zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.)
Man unterscheidet in tierisches und pflanzliches Protein.
Entscheidend ist aber letztendlich die sogenannte Bioverfügbarkeit des einzelnen Proteins. So hat zum Beispiel ein Hühnerei als Referenzwert eine Bioverfügbarkeit von 100. Das bedeutet, dass das enthaltene Eiweiß zu 100 % dem Körper zur Verfügung gestellt werden kann. Rindfleisch hingegen kommt nur auf ca. 80% und Linsen gerade mal knapp über 30%.
Obwohl ganz grob die Bioverfügbarkeit von pflanzlichen Proteinen deutlich geringer ist als die von tierischen, kann durch Kombination entsprechender Proteinquellen die Bioverfügbarkeit hier deutlich gesteigert werden, im gegensatz zur einzelnen Aufnahme.
Ist es egal welche Proteine man isst? Oder Fisch ist nicht gleich Fisch.
Wie eben erwähnt spielt die Proteinquelle mit ihrer natürlichen Bioverfügbarkeit eine bedeutende Rolle. Dazu sollte man nichts desto trotz auf eine gute Qualität des Eiweißes achten.
So schadet man sich womöglich mehr, wenn man Lachs aus dem Supermarktregal kauft, welcher im Antibiotika Aufzuchtbecken groß geworden ist, als dass man statt dessen lieber auf Wildfang oder Seefang achtet.
Dasselbe gilt natürlich für alle anderen Proteinquellen. Weiderind empfiehlt sich deutlich einer Stallhaltung vorzuziehen und Getreide aus biologischer Herkunft der von konventioneller mit möglicher Pestizidbelastung.
Was aber könnte denn nun passieren, wenn wir auf Dauer zu wenig Proteine zu uns nehmen?
Naja, drehen wir die eingangs erwähnten Aufgaben vom Eiweiß um, kommen wir recht schnell auf unsere Antwort:
Unter anderem:
Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, wo es interessant für die Zahngesundheit wird:
Wenn eine ausreichende Proteinzufuhr mit zur Basis eines intakten Immunsystems UND dazu zu einer gesunden Mundflora mit ihrer Schleimhaut beiträgt, dann bedeutet das im Umkehrschluss:
Proteinmangel = herabgesetztes Immunsystem = Mundflora nicht mehr im gesunden Gleichgewicht = Nährboden für Bakterien und Infektionen
Und damit hätten wir eine schlechte Voraussetzung für die Heimstätte unserer Zähne.
Allzu oft stellen wir bei unseren Patienten, welche immer wieder Probleme mit ihren Zähnen wie Karies, Paradontose, sowie diverse Entzündungen wie NICOs oder FDOKs haben, einen klaren Eiweißmangel im Blutbild fest.
Eine gezielte Supplementierung mit Proteinen sollte daher stets die Basis einer ausgewogenen Ernährung sein. Allein schon der gesunden Mund und Zahngesundheit zu liebe.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einem gesunden Erwachsenen eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, um nicht unter Eiweißmangel zu leiden.
Beispiel: Eine 70 Kilogramm schwere Person sollte 56 Gramm Protein pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht bei drei Mahlzeiten am Tag etwa 18 Gramm pro Mahlzeit.
Demnach sollten unsere Mahlzeiten stets zu 15 bis 25 Prozent aus Proteinen bestehen.
Das heißt: Mit dieser gesundheitlichen Mindestempfehlung lässt sich noch keine Muskelmasse aufbauen, es wird sichergestellt, dass alle lebensnotwendigen Funktionen im Körper nach wie vor ablaufen können. Innere Organe und das Immunsystem bleiben dadurch intakt.
Die Referenzwerte für Schwangere, Sportler, ältere und kranke Menschen unterscheiden sich hier aber etwas.
So benötigt ein Sportler eher 1,2-1,8 g Eiweiß /KG Körpergewicht und ältere bzw. kranke Menschen 1,2-1,5 g/ Kg Körpergewicht.
Um nicht nur für die eigenen Zähne sondern eben auch ganz allgemein für das Immunsystem, die Vitalität und somit die Lebensqualität ideale Voraussetzungen zu bieten, sollte die tägliche Proteinzufuhr ausreichend und in guter Qualität vorhanden sein.
Dein Christian Zotzmann
Praxis für Biologische Zahnmedizin in Balingen
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